Kombinationstherapie hilft bei frühem Brustkrebs
Patientenstudie unter Beteiligung von Erlanger Gynäkologe veröffentlicht
Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass das Medikament Ribociclib das Gesamtüberleben bei einer bestimmten Art von fortgeschrittenem Brustkrebs verbessern kann. Eine neue Studie unter Beteiligung von Prof. Dr. Peter A. Fasching, Oberarzt der Frauenklinik (Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann) des Uniklinikums Erlangen widmete sich nun der Frage, ob dieser Nutzen sich auch auf das frühe Stadium der Erkrankung auswirkt. Die Ergebnisse einer Interimsanalyse der NATALEE-Studie, die im renommierten „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurden, belegen einen signifikanten Nutzen der Kombinationstherapie aus Ribociclib und einem Aromatasehemmer für Patientinnen und Patienten mit frühem Hormonrezeptor(HR)-positivem, HER2-negativem Brustkrebs.
Die Studie unter der Leitung von Dennis Slamon von der David Geffen School of Medicine an der University of California in Los Angeles (USA) wurde von der akademischen Studientruppe TRIO (Translational Research in Oncology) durchgeführt; sie stellt einen Meilenstein in der Behandlung dieser spezifischen Brustkrebsform dar.
Patientinnen und Patienten mit frühem HR-positivem, HER2-negativem Brustkrebs und einem erhöhten Rückfallrisiko erhielten drei Jahre lang entweder eine Kombination aus Ribociclib und einem Aromatasehemmer oder eine alleinige Therapie mit einem Aromatasehemmer. Dieser wirkt anti-endokrin, also gegen die weiblichen Geschlechtshormone. Im Rahmen der Interimsanalyse, zu deren Zeitpunkt 426 Patientinnen und Patienten zum wiederholten Mal erkrankt oder verstorben waren, wurden das invasiv krankheitsfreie Überleben (iDFS) sowie andere Wirksamkeits- und Sicherheitsendpunkte untersucht. Es zeigte sich ein statistisch signifikanter Vorteil der Kombinationstherapie aus Ribociclib und Aromatasehemmer im Vergleich zur alleinigen Antihormontherapie. Nach drei Jahren betrug das iDFS bei den mit Ribociclib und Aromatasehemmer behandelten Patientinnen und Patienten 90,4 % im Vergleich zu 87,1 % in der Gruppe mit Aromatasehemmer-Monotherapie. Dies entspricht einem absoluten Nutzen der Kombinationstherapie von 3,3 Prozentpunkten nach drei Jahren.
Auch sekundäre Endpunkte wie das Überleben ohne Fernmetastasen und das rezidivfreie Überleben fielen zugunsten der Kombinationstherapie aus. Neue Nebenwirkungen wurden in diesem Zusammenhang nicht identifiziert. „Die NATALEE-Studie ist eine wegweisende Untersuchung, die das Potenzial einer kombinierten Therapie mit Ribociclib und einem Aromatasehemmer für die Behandlung von frühem HR-positivem, HER2-negativem Brustkrebs unterstreicht. Die Ergebnisse dieser Studie werden zweifellos einen bedeutenden Einfluss auf die klinische Praxis und die Behandlung von Brustkrebs haben“, erklärte Prof. Fasching.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Peter A. Fasching
Tel.: 09131 85-33553