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Neue Strategien gegen Lymphdrüsenkrebs

Neue Strategien gegen Lymphdrüsenkrebs

Bürgervorlesung am 4. Februar 2019 beschreibt die Fortschritte hin zur individualisierten Therapie

Im Gegensatz zu den meisten Krebsarten wird der Lymphdrüsenkrebs als eine Systemerkrankung definiert, die in der Regel den ganzen Körper und nicht nur ein einzelnes Organ befällt. Anfänglich sind meist die Lymphknoten, das Knochenmark, aber auch die Milz betroffen. Wurden die beiden Lymphdrüsenkrebsgruppen – das Hodgkin-Lymphom und das Non-Hodgkin-Lymphom – bisher meist unspezifisch durch eine Chemo- und Strahlentherapie behandelt, stehen den Hämatologen bzw. Onkologen heute zielgerichtete Behandlungen zur Verfügung, die gegen die spezifischen Veränderungen der Krebszellen gerichtet sind. Über diese Therapien spricht Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor der Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie des Universitätsklinikums Erlangen, im Rahmen seiner Bürgervorlesung am Montag, 4. Februar 2019.

Der Lymphdrüsenkrebs (Lymphom) ist eine bösartige Erkrankung des Immunsystems, bei der es zu einer Entartung der Lymphozyten kommt. Diese gehören zu den weißen Blutkörperchen, die Erreger im Organismus als fremd erkennen und bekämpfen. "Bisher wurde Lymphdrüsenkrebs vor allem mit einer Chemotherapie behandelt", erklärt Prof. Mackensen. "Seit Kurzem aber stehen uns auch zielgerichtete Therapieverfahren mit Antikörpern und kleinen Molekülen zur Verfügung. Zusätzlich arbeiten wir an zellbasierten Therapien mit genmanipulierten Immunzellen, die aus dem Blut des Patienten gewonnen werden. Im Labor versehen wir sie mit zusätzlichen Oberflächenrezeptoren, damit sie die Krebszellen besser erkennen und effektiver abtöten." Diese individualisierte Behandlung ist jedoch sehr aufwendig und benötigt eine spezielle Ausstattung: "Die gentechnischen Methoden, mit denen wir die Immunzellen des Patienten 'aufrüsten', müssen in sogenannten GMP-Labors durchgeführt werden", sagt Andreas Mackensen. "Diese stehen nur wenigen Zentren wie hier am Uni-Klinikum Erlangen zur Verfügung."

Einladung zur Bürgervorlesung

Wie sich die Behandlungsmöglichkeiten von Lymphdrüsenkrebs in den vergangenen Jahren erweitert haben, wie die zielgerichtete Therapie funktioniert und wo zukünftige Herausforderungen liegen, darüber spricht Prof. Mackensen in seiner Bürgervorlesung am Montag, 4. Februar 2019. Die Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr im Rudolf-Wöhrl-Hörsaal, Östliche Stadtmauerstraße 11, in Erlangen. Der Eintritt ist frei und die Zuhörer sind im Anschluss herzlich eingeladen, Fragen zu stellen.

Gesamtprogramm Vorlesungsreihe

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Andreas Mackensen
Telefon: 09131 85-35954
E-Mail: med5-direktion(at)uk-erlangen.de