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Herzforschung bringt Erlangen und Oxford zusammen

Herzforschung bringt Erlangen und Oxford zusammen

Manfred-Roth-Stiftung und Forschungsstiftung Medizin unterstützen Forschungsprojekt von Erlanger Kardiologin

Bislang wird ist die Diagnostik von Herzklappeninsuffizienzen häufig dadurch erschwert, dass der genaue Schweregrad der Undichtigkeit mittels Echokardiographie (Ultraschall) nur ungenau quantifizierbar ist. Ein deutsch-britisches Forschungsprojekt hat jetzt das Ziel, die Magnetresonanztomografie (MRT) als weitaus präziseres Messverfahren bei der Mitralklappeninsuffizienz weiter zu etablieren. Dr. Michaela Hell, Assistenzärztin der Medizinischen Klinik 2 – Kardiologie und Angiologie (Direktor: Prof. Dr. Stephan Achenbach) des Universitätsklinikums Erlangen, arbeitete zu diesem Zweck drei Monate lang mit sechs Kollegen der Universität Oxford in Großbritannien zusammen. Ihr Forschungsaufenthalt vor Ort wurde von der Manfred-Roth-Stiftung und der Forschungsstiftung Medizin am Uni-Klinikum Erlangen mit insgesamt 20.000 Euro finanziert. Jetzt (10.10.2017) übergaben die beiden Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Werner G. Daniel und Dr. Wilhelm Polster den Spendenscheck.

Bei einer Mitralklappeninsuffizienz sorgt die nicht korrekt schließende Herzklappe für einen Blutrückfluss aus dem linken Vorhof zurück in die linke Herzkammer. Diese wird dadurch nicht nur gedehnt, sondern muss beim nächsten Pumpstoß noch zusätzliches Blut transportieren. Auf Dauer kann dies zu dauerhaften Organschäden führen. Die Schwere des Defekts definieren Mediziner anhand der Menge und Geschwindigkeit des zurückfließenden Bluts - die bisher üblichen Ultraschallmessungen sind jedoch anfällig für Ungenauigkeiten. Die Erlanger Ärztin Dr. Hell war nun drei Monate lang zu Gast am Oxford Centre for Clinical Magnetic Resonance Research der Universität Oxford. Gemeinsam mit den britischen Forschern untersuchte sie, wie der Einsatz von MRTs eine präzisere Messung der Blutflussgeschwindigkeit erlaubt und damit die Festlegung des Schweregrads einer Mitralklappeninsuffizienz verbessert werden kann. "Die neue Messtechnik liefert exaktere und kleinschrittigere Daten als bisher, sodass wir Herzklappendefekte in Zukunft schneller erkennen können", erklärte die Erlanger Medizinerin. "Für den Patienten bedeutet das eine frühzeitigere Behandlung, noch bevor sich seine Beschwerden verschlimmern können." Die Ergebnisse des deutsch-britischen Projekts sollen im kommenden Jahr veröffentlicht und in größerem Rahmen klinisch getestet werden.

Spenden, die Forschung möglich machen

Der gewinnbringende Forschungsaufenthalt wäre nicht möglich gewesen ohne die Spende der Manfred-Roth-Stiftung, aufgerundet auf insgesamt 20.000 Euro durch die Forschungsstiftung Medizin am Uni-Klinikum Erlangen. "Wir sind sehr dankbar für die Möglichkeit, den wissenschaftlichen Austausch zwischen der Medizin 2 des Uni-Klinikums Erlangen und der Universität Oxford weiter ausbauen zu können", betonte Klinikdirektor Prof. Achenbach. Die jetzt übergebene Spendensumme ist bereits die dritte Förderung der Erlanger Kardiologie durch die Manfred-Roth-Stiftung - benannt nach dem 2010 verstorbenen Fürther Unternehmer und Gründer von NORMA. Damit beläuft sich die Gesamtspendensumme der Manfred-Roth-Stiftung an die Forschungsstiftung Medizin, welche die Mittel anschließend weiterverteilt, auf rund 300.000 Euro.

Die Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen, gegründet im Dezember 2007, fördert die medizinische Forschung in allen Fachbereichen sowie die Aus- und Weiterbildung von Studierenden, Ärzten und Wissenschaftlern. Darüber hinaus engagieren sich die Mitglieder für die Belange des öffentlichen Gesundheitswesens, wie den Erlanger Bürgervorlesungen, und für Projekte der Mildtätigkeit. In den vergangenen zehn Jahren konnte die Forschungsstiftung Medizin zahlreiche Einzelprojekte aus allen medizinischen Fachbereichen mit Fördergeldern in einem Gesamtvolumen von über 3,7 Millionen Euro unterstützen. Weitere Informationen unter www.forschungsstiftung.uk-erlangen.de

Weitere Informationen:

Dr. Michaela Hell
Telefon: 09131 85-35301
E-Mail: michaela.hell(at)uk-erlangen.de