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200 Jahre Parkinson-Erkrankung

200 Jahre Parkinson-Erkrankung

Bürgervorlesung am 26.06.2017 eröffnet eine moderne Perspektive

Langsame Bewegungen, steife Muskeln und Zittern selbst im Ruhezustand – bereits im Jahr 1817 schrieb der britische Arzt James Parkinson die Symptome der heute nach ihm benannten Erkrankung nieder. Damals als Schüttellähmung bekannt, ist die neurodegenerative Erkrankung auch heute noch, 200 Jahre nach der ersten wissenschaftlichen Arbeit über sie, ein allgegenwärtiges Thema in der Gesellschaft und der medizinischen Welt. Denn eine genaue Erklärung zu ihren Auslösern und eine ursächliche Therapie sind immer noch nicht gefunden. Im Rahmen seiner Bürgervorlesung am Montag, 26. Juni 2017, blickt Prof. Dr. Jürgen Winkler, Leiter der Molekular-Neurologischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen, aus einer modernen Perspektive auf die Parkinson-Erkrankung.

Das Gefährliche am Morbus Parkinson ist, dass der Betroffene ihn selten kommen hört. Leise stiehlt sich die Erkrankung ins Leben ein und wird erst bemerkt, wenn sie schon fortgeschritten ist. „Auffällig wird das Parkinson-Syndrom meist dann, wenn die Finger zittern, die Feinmotorik dadurch beeinträchtigt wird oder sogar erst, wenn sich der Armschwung beim Gang verändert“, erklärt Prof. Winkler. „Das liegt daran, dass das mit der Erkrankung einhergehende Ungleichgewicht der Neurotransmitter erst in einem weiter fortgeschrittenen Stadium Symptome erkennen lässt.“ Essenziell ist eine frühe Diagnose. „Je eher Parkinson erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, durch die vorhandenen Therapieoptionen die Beweglichkeit und die Lebensqualität zu erhalten“, betont der Molekularneurologe.

Neben vielen Möglichkeiten der pharmakologischen Versorgung hat sich am Uni-Klinikum Erlangen vor allem die nicht-medikamentöse Sporttherapie bewährt. Doch kein Parkinson ist wie der andere: Nicht nur gibt es unterschiedliche Formen – jeder Patient zeigt einen individuellen Erkrankungsverlauf und reagiert anders auf die Therapien. „Daher darf die Forschung auch nach 200 Jahren nicht still stehen, sondern muss weiterhin den Anspruch haben, der Erkrankung auf den Grund zu gehen“, sagt Jürgen Winkler. 

Einladung zur Bürgervorlesung

Was sich in den vergangenen 200 Jahren Parkinson-Forschung getan hat, welche Möglichkeiten sich Patienten heute bieten und wie die Zukunft aussehen könnte, darüber spricht Prof. Winkler im Rahmen seiner Bürgervorlesung am Montag, 26.06.2017. Die Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr im Rudolf-Wöhrl-Hörsaal, Östliche Stadtmauerstraße 11, in Erlangen. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Jürgen Winkler
Telefon: 09131 85-39323
E-Mail: juergen.winkler(at)uk-erlangen.de